Hunde setzen klare Grenzen - Menschen winden sich durch Korridore der Anpassung.Nur wer echt ist, findet seine Linie
Hunde wissen, wie´s geht!
Ein Hund klärt Dinge direkt. Da reicht manchmal schon ein Knurren, ein Blick, ein kurzes Kräftemessen - und die Fronten sind geklärt. Keine langen Sitzungen, keine WhatsApp- Gruppen, kein "Lass uns da mal drüber reden". Sondern: klare Zeichen, im Moment. Jeder weiß, woran er ist.
Menschen dagegen...
Menschen verknoten sich gerne - in den Schnürsenkeln der Erwartungen anderer, wohlgemerkt - nicht ihrer eigenen Wünsche. Sie wägen ab, ob sie ins große Bild passen, ob sie jemandem auf die Füße treten, ob sie ja brav der Stimmung der Gruppe entsprechen. Kurz: Sie verlieren die Linie, die eigentlich nur sie selbst ziehen könnten.

Vielleicht sollten wir öfter ein bisschen Hund sein
Klare Grenzen setzen- ohne Beschädigung, ohne Zerstörung. Aber mit Energie, wenn`s nötig ist - körpersprachlich, verbal, innerlich. Einfach sagen: "So passt es für mich, so will ich es haben."
Das macht einen sichtbar. Und wer sichtbar ist, findet auch die passende Umgebung: Menschen, die mit einem schwingen.
Was dabei passiert
Man ordnet sich natürlicher. Nicht, weil einer alles dominiert, sondern weil jeder je nach Situation zeigt, was er kann. Mal führt der eine, mal die andere - ohne Theater, ohne Verbiegen.

Am Ende zählt:
Wer zu sich selbst steht, findet zu sich selbst zurück. Wird klar. Und merkt: Das fühlt sich verdammt viel lebendiger an als jeder Korridor der Anpassung.
Und jetzt mal ehrlich: was heißt das für menschen mit Hunden?
Hunde sind gnadenlos ehrlich. Sie riechen deine Stimmung, sie sehen deine Unsicherheit, sie bemerken deine Maske - noch bevor du sie selbst spürst. Versuchst du, der "freundliche Dauer-Nick-Mensch" zu sein, der nie anecken will? Dein Hund rollt innerlich nur die Augen und denkt:"Aha, ein Massenanpasser. Dem folg ich nicht".
Viele Probleme im Alltag entstehen genau dadurch. Nicht, weil dein Hund "stur" ist oder "nicht hört", sondern weil er dich schlicht nicht ernst nehmen kann. Du bist für ihn wie ein Schauspieler, der seine Rolle noch übt - nett anzusehen, aber nicht glaubwürdig.
Nur wenn du echt bist, wenn du klar bist, wenn du deine Linie zeigst, dann versteht dich dein Hund. Weil das genau seine Sprache ist: direkt, natürlich, ohne Theater. Und plötzlich merkst du: Das vermeintliche "Problemverhalten" deines Hundes ist einfach nur normale Kommunikation.
Authentizität ist also kein nettes Extra, sondern die Basis für eine gute Beziehung. Für dich, für deinen Hund - und für alle, die dir folgen.
Vielleicht ist die nächste Trainingseinheit ja gar nicht so sehr ein Hundetraining...sondern eher ein Mensch-Entmaskungsprogramm.